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AutorenbildAnna Marukevich

Prokrastination: Warum wir aufschieben und wie wir es schaffen, endlich anzufangen

Prokrastination – wer kennt es nicht? Du sitzt an deinem Schreibtisch, der Laptop ist aufgeklappt, die Bücher liegen bereit, und du hast dir fest vorgenommen, heute richtig produktiv zu sein. Doch statt mit der Hausaufgabe, der Seminararbeit oder dem wichtigen Arbeitsprojekt zu beginnen, erwischst du dich dabei, wie du zum Handy greifst, „nur mal kurz“ durch Social Media scrollst oder dir eine Folge deiner Lieblingsserie anschaust. Ehe du dich versiehst, sind Stunden vergangen, und die Aufgabe liegt noch immer vor dir – und das schlechte Gewissen wächst.


offene und selbstbewusste Frau im Arbeitskontext

Egal ob Schüler, Student oder Berufstätiger, Prokrastination ist ein Phänomen, das uns alle betrifft. Dieser ständige Kampf zwischen dem Wunsch, etwas zu erledigen, und der scheinbaren Unfähigkeit, damit anzufangen, kann unglaublich frustrierend sein. Aber warum machen wir das überhaupt? Warum finden wir immer wieder Ausreden, statt uns den wichtigen Dingen zu widmen? Und vor allem: Wie können wir lernen, diesen Teufelskreis zu durchbrechen und endlich produktiv zu werden?


In diesem Beitrag schauen wir uns an, warum wir so oft in die Falle des Aufschiebens tappen und welche Strategien uns helfen können, das zu ändern. Lass uns gemeinsam herausfinden, wie wir dem Aufschieben ein Ende setzen können!



Warum schieben wir Dinge auf?


Die Gründe für Prokrastination können je nach Lebenssituation variieren, aber hier sind ein paar typische Beispiele, die dir bekannt vorkommen könnten:


Perfektionismus

Du sitzt vor einer leeren Seite und denkst: „Dieser Aufsatz muss perfekt werden.“ Vielleicht hast du in der Vergangenheit gute Noten bekommen und fühlst jetzt den Druck, das immer wieder zu toppen. Der Gedanke, dass es nicht perfekt sein könnte, lähmt dich so sehr, dass du gar nicht erst anfängst. Du scrollst lieber noch ein bisschen durch Instagram oder räumst dein Zimmer zum fünften Mal auf.


Angst vor Versagen

Du hast Angst, dass du es nicht schaffst. Vielleicht hast du in der Schule oder im Studium ein schwieriges Fach, bei dem du dich unsicher fühlst. Anstatt das Risiko einzugehen, es zu versuchen und vielleicht zu scheitern, schiebst du es vor dir her. Das Gefühl „Wenn ich es jetzt nicht mache, kann ich auch nicht versagen“ gibt dir kurzfristig ein bisschen Erleichterung, aber langfristig setzt es dich noch mehr unter Druck.


Überforderung

Du hast eine riesige Liste an Aufgaben vor dir und weißt nicht, wo du anfangen sollst. Deine To-Do-Liste ist so lang, dass sie dich regelrecht erschlägt. Es fühlt sich an, als müsstest du einen riesigen Berg erklimmen, und dieser Gedanke ist so überwältigend, dass du lieber gar nichts machst.


Sofortige Belohnung

Dein Gehirn liebt es, sofort belohnt zu werden. Statt eine anstrengende Aufgabe zu erledigen, die dir erst später das gute Gefühl gibt, wählst du die sofortige Belohnung – zum Beispiel, dir eine Folge deiner Lieblingsserie anzuschauen oder ein leckeres Eis zu essen. Das fühlt sich im Moment gut an, auch wenn du weißt, dass die eigentliche Arbeit damit nicht verschwindet.



Was können wir dagegen tun?


Okay, genug von den Gründen – was können wir jetzt tun, um das Problem in den Griff zu bekommen? Hier sind ein paar Strategien mit Beispielen, wie du sie umsetzen kannst


1. Starte klein und mach den ersten Schritt


  • Zerlege die Aufgabe

    Du musst ein 20-seitiges Referat schreiben und weißt nicht, wo du anfangen sollst? Statt zu denken „Ich muss das ganze Referat schreiben“, sag dir lieber „Ich schreibe erstmal nur das Inhaltsverzeichnis“ oder „Ich recherchiere nur eine Quelle“. Kleine Schritte machen den großen Berg viel leichter zu bewältigen.


  • Setze dir kurze Zeitlimits

    Probiere die „Zehn-Minuten-Regel“ aus. Sag dir: „Ich arbeite jetzt nur zehn Minuten an dieser Aufgabe.“ Du wirst überrascht sein, wie oft du nach diesen zehn Minuten einfach weitermachst, weil der Anfang das Schwierigste war.



2. Arbeite mit deinen Gedanken


  • Negative Gedanken erkennen und verändern

    Achte darauf, was du dir selbst sagst. Denkst du „Ich schaffe das sowieso nicht“ oder „Das wird eh nicht gut genug“? Versuch, diese Gedanken zu ändern. Sag dir stattdessen: „Ich muss nicht perfekt sein, ich gebe einfach mein Bestes“ oder „Es ist okay, Fehler zu machen – ich kann daraus lernen.“


  • Selbstakzeptanz üben

    Stell dir vor, ein Freund erzählt dir, dass er Schwierigkeiten hat, eine Aufgabe zu erledigen, weil er Angst hat, zu versagen. Würdest du ihm sagen, dass er faul oder unfähig ist? Wahrscheinlich nicht. Sei genauso verständnisvoll zu dir selbst. Jeder hat mal Selbstzweifel, und das ist völlig normal.



3. Zeitmanagement-Tricks


  • Die Pomodoro-Technik anwenden

    Setze dir einen Timer auf 25 Minuten und arbeite in dieser Zeit fokussiert an einer Aufgabe. Danach machst du eine kurze Pause. Wiederhole das ein paar Mal, und du wirst sehen, wie viel du geschafft hast. Es ist einfacher, sich auf kleine Zeitblöcke zu konzentrieren, als auf eine stundenlange Aufgabe.


  • Prioritäten setzen

    Hast du eine lange To-Do-Liste? Dann priorisiere sie! Nimm dir einen Moment Zeit und überlege, welche Aufgaben wirklich wichtig und dringend sind. Wenn du dir jeden Tag drei Hauptaufgaben vornimmst, fühlt sich die Liste schon viel machbarer an.



4. Belohnungen einbauen


  • Sich selbst belohnen

    Du hast eine Aufgabe erledigt? Super, gönn dir danach etwas, das dir Spaß macht. Schau dir eine Folge deiner Lieblingsserie an, geh eine Runde spazieren oder gönn dir was Leckeres. Dein Gehirn wird die Belohnung mit dem erfolgreichen Erledigen der Aufgabe verknüpfen, und das motiviert für das nächste Mal.


  • Feiere kleine Erfolge

    Statt nur auf das große Endziel zu schauen, feiere auch die kleinen Schritte dahin. Du hast die Einleitung deines Referats geschrieben? Klasse, das ist ein Erfolg! Je mehr du dich selbst für kleine Fortschritte lobst, desto motivierter wirst du sein, weiterzumachen.


5. Routine schaffen und Ablenkungen minimieren


  • Feste Zeiten einplanen

    Versuch, feste Zeiten für deine Aufgaben einzuplanen. Wenn du jeden Tag um die gleiche Zeit an einer Aufgabe arbeitest, wird es irgendwann zur Gewohnheit. Es fühlt sich dann weniger wie eine lästige Pflicht an und mehr wie ein fester Bestandteil deines Tages.


  • Ablenkungen minimieren

    Fällt es dir schwer, dich zu konzentrieren, weil du ständig aufs Handy schaust? Dann leg es für die Zeit, in der du arbeitest, weg oder schalte den Flugmodus ein. Du kannst auch Apps nutzen, die dich dabei unterstützen, fokussiert zu bleiben, indem sie bestimmte Websites oder Apps für eine bestimmte Zeit blockieren.



Fazit


Prokrastination ist etwas, das uns alle betrifft, unabhängig davon, ob wir Schüler, Studenten oder berufstätig sind. Es gibt viele Gründe, warum wir Aufgaben aufschieben – von Perfektionismus und Angst bis hin zu purer Überforderung. Aber mit den richtigen Strategien können wir den Kreislauf durchbrechen.


Wichtig ist, dass du herausfindest, was für dich am besten funktioniert. Fang klein an, sei geduldig mit dir selbst und erinnere dich daran, dass jeder Schritt, den du machst, dich weiterbringt. Denke daran, dass es okay ist, nicht immer perfekt zu sein. Das Wichtigste ist, dass du überhaupt anfängst und dranbleibst. Du hast die Macht, deine Gewohnheiten zu ändern und die Kontrolle über deine Zeit zurückzugewinnen. Du schaffst das!




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